Sakristei
Provenienz:
Phillipuskirche, Leipzig, 1910
Eigentümer:
Berufsbildungswerk Leipzig
Ausführende:
Dipl.-Rest. Birgit Spiess
Dipl.-Rest. Ronny Stiegert
Die Ostsakristei der Phillipuskirche besitzt eine in Eiche ausgeführte Wandverkleidung, einschließlich drei Türen mit Türfuttern. Durch undichte Stellen am Dach kam es in mehreren Bereichen der Sakristei zu massiven Schäden. Diese äußerten sich besonders in Form von deformierten Paneelen, aufgelösten Flächenverleimungen bei Plattenmaterialien und Furnierungen sowie Beschädigungen durch vorhergehende Baumaßnahmen. Hinzu kam ein Schädlingsbefall durch Nagekäfer, welcher eine Begasung aller hölzernen Bestandteile erforderlich machte. Die Restaurierung beinhaltete folgende Schritte; Aufmaß und Dokumentation der Einbausituation vor Ort, Demontage und Transport, Begasung und schließlich die Restaurierung der einzelnen Teile. In der Sakristei wurden die Teile in ihrer ursprünglichen Position wieder montiert und befestigt.
Kiot
Provenienz:
Russische Gedächtniskirche, Leipzig, 1913
Eigentümer:
Russisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Leipzig
Ausführende:
Dipl.-Rest. Birgit Spiess
Dipl.-Rest. Ronny Stiegert
Die Kirche wurde von 1912 bis 1913 erbaut und dient dem Gedenken an die zweiundzwanzigtausend russischen Soldaten, die während der Völkerschlacht 1813 bei Leipzig gefallen sind. Der Kiot (Ikonenrahmen) gehört zur ursprünglichen Ausstattung. Er besteht aus mehreren vertikal zusammengesetzten Elementen. Während des Abbaus wurde er zerlegt. Die Restaurierung erfolgte in der Werkstatt und beinhaltete die Reinigung, die Behebung der konstruktiven Schäden, Festigung loser und Ergänzung fehlender Furniere, sowie die Ergänzung fehlender Applikationen. Die aufliegende Beschichtung am Kiot stellte sich als Überarbeitung heraus. Aufgrund des degradierten Zustandes erfolgte eine Abnahme der vorhandenen und Auftrag einer neuen Beschichtung.
Esszimmer Möbelensemble
Provenienz:
Schweizer Landesausstellung 1914, Bern
Eigentümer:
Historisches Museum Bern
Ausführende:
Dipl.-Rest. Mathias Koch
Dipl.-Rest. Ronny Stiegert
Das Möbelensemble, gefertigt im Schweizer Landhausstil, wurde für die Schweizer Landesausstellung des Jahres 1914 hergestellt. Durch einen Hochwasserschaden wurde das gesamte Ensemble in Mitleidenschaft gezogen, wobei die meisten Möbel sehr stark beschädigt bis zerstört wurden. Während einer aufwendigen Restaurierung entstanden aus dem deformierten und dunkel verfärbten Möbelfragmenten, Fundus an Einzelteilen und Furnierfragmenten verschiedenster Größen wieder Möbel. Mit hohem Aufwand verbunden waren die Rückformungen durch Feuchtigkeit deformierter Teile.
Gala Berline
Provenienz:
Potsdam
Eigentümer:
SPSG Berlin- Brandenburg
Dimensionen:
H 2450 / B 1800 / T 5200
Maßnahme:
Im Rahmen der Diplomarbeit an der FHP wurde ein Staatswagen des Typs Berline um 1780 vorgestellt. Der Wagen trägt das Wappen des Königreichs Preußen und entstammt dem Berlin- Potsdamer Marstall. Es erfolgte eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Substanz und der Wagen wurde hinsichtlich seiner Konstruktion, der verwendeten Materialien sowie der Herstellungstechniken untersucht.
Aufgrund der Ergebnisse konnte eine Überarbeitung der Beschichtung im 19. Jahrhundert nachgewiesen werden. Materialveränderungen an dieser Überarbeitung haben die Polychromie des Fahrzeuges verändert. In der Nachkriegszeit haben Plünderung und Vernachlässigung zu einer starken Schädigung des Objektes geführt. An die Dokumentation des Erhaltungszustands schließen sich Empfehlungen für konservatorische und restauratorische Interventionsmöglichkeiten an.
Dreieinigkeitskirche Regensburg
Provenienz:
Am Ölberg 1, Regensburg
Eigentümer:
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Dreieinigkeitskirche Regensburg
Ausführende:
Dipl.-Rest. Stefan Puppich
Restaurator Marc Pfeiffer
Dipl.-Rest. Ronny Stiegert (Mitarbeit im Team)
Maßnahme:
Die Dreieinigkeitskirche wurde von 1627 bis 1631 erbaut. Es handelt sich um einen der ersten protestantischen Kirchenneubauten in Bayern. Die Restaurierung des aus der Erbauungszeit stammenden Gestühls, umfasste kontruktive Arbeiten im Gemeinde- und Chorraum. Das gesamte Gestühl des Gemeinderaumes war durch eine frühere Behandlung mit Holzschutzmitteln kontaminiert. Hier wurde eine Dekontamination mit anschließendem Neuaufbau der Beschichtung durchgeführt.